MFA-Azubi Lea im Interview: „Es gibt keine dummen Fragen“
Die Ausbildung zur/m Medizinischen Fachangestellten (MFA) eröffnet jungen Menschen eine vielseitige und zukunftsträchtige Berufsperspektive im Gesundheitswesen. Als unverzichtbare Schnittstelle zwischen Ärzt:innen, Patient:innen und administrativen Aufgaben nehmen MFA eine wichtige Stellung in der medizinischen Versorgung ein. Doch welche Fähigkeiten und Aufgaben erwarten die Auszubildenden in diesem spannenden Berufsfeld?
Lea befindet sich in ihrem zweiten Ausbildungsjahr zur MFA im MVZ Dermatologie am Neuen Wall in Hamburg. Im Interview gewährt sie uns einen Blick hinter die Kulissen ihrer Ausbildung. Wir erfahren, wie ihre Einarbeitung lief, was ihr in ihrem Berufsalltag besonders viel Freude bereitet und wie sie mit herausfordernden Situationen umgeht. Außerdem spricht sie über ihre Begeisterung für den medizinischen Bereich und wichtige Ausbildungsinhalte.
© CORIUS Gruppe
Hallo, Lea. Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, um mit uns über deine Ausbildung zu sprechen. Warum hast du dich denn überhaupt für das Berufsbild MFA entschieden?
Ich fand den medizinischen Bereich eigentlich schon immer ganz cool und interessant. Meine Mama ist auch MFA – ich kannte diesen Beruf also schon von zuhause und hatte damit sozusagen erste Berührungspunkte durch die Erzählungen meiner Mama. Als ich dann nach einem Ausbildungsplatz gesucht habe, habe ich beschlossen, mich bei Arztpraxen zu bewerben. Ich hatte dann zwei Probearbeitstage in einer Praxis, in der es mir aber leider nicht so gut gefallen hat. Daraufhin kam ich hier in die Praxis, wo von Anfang an alle echt nett waren.
Warum hat es dir in der in der anderen Praxis denn nicht gefallen?
Der erste Eindruck hat nicht gepasst und die Praxis war zudem weiter außerhalb gelegen. Das war einfach vom Gefühl her nicht das Richtige für mich.
Gut, dass du auf dein Bauchgefühl gehört hast. Wie war denn dein Ausbildungsstart hier im MVZ Dermatologie am Neuen Wall?
Ich muss zugeben, dass mir die Einfindung anfangs schwerfiel – aber ich glaube, das ist vollkommen normal. Ich wusste zwar, dass ich den medizinischen Bereich interessant finde, aber zu Beginn hatte ich natürlich noch keine Ahnung von medizinischen Sachen. Und das ist ja irgendwie schon eine eigene Welt, so eine Arztpraxis. Da muss man erst einmal irgendwie reinkommen. Also am Anfang fand ich es schon schwer, weil es so viel Neues war. Ich bin auch jemand, der ein bisschen braucht, um sich zurechtzufinden, aber meine Arbeitskollegen waren alle sehr nett und haben mich sehr gut aufgenommen. Das hat mir den Start auf jeden Fall sehr erleichtert.
Gibt es etwas in deinem Arbeitsalltag, das dir ganz besonders viel Spaß macht oder gut gefällt?
Am besten gefällt mir, dass man so viele verschiedene Leute kennenlernt. Gerade weil unsere Praxis so zentral in der Großstadt gelegen ist, begegnet man ständig neuen und interessanten Menschen, die teilweise sehr spannende Geschichten zu erzählen haben. Was ich auch noch sehr an meinem Beruf mag, ist die Arbeit im OP. Wir führen zwar keine riesigen OPs durch, aber kleinere. Und da darf ich dann öfter mal assistieren. Das finde ich von meinen Aufgaben eigentlich mit am coolsten.
Wie würdest du deinen Arbeitsalltag beschreiben?
In meinem Arbeitsalltag ist sehr viel Abwechslung geboten. Es gibt zwar immer viel zu tun, aber das mag ich. Ich finde es schlimm, den ganzen Tag nur zu sitzen und nicht zu wissen, was man tun soll. Mir gefällt es, viele verschiedene Aufgaben zu haben. Entweder ist man in der Behandlung dabei oder an der Anmeldung – und das ist schon immer ein bisschen was Neues. Klar, man hat irgendwann eine gewisse Routine, zum Beispiel bei Behandlungen. Es kommen ja nicht ständig neue Sachen dazu, aber ich finde, es wird nicht langweilig. Allein schon, weil man auf neue und unterschiedliche Leute trifft. Selbst wenn man die gleichen Sachen macht, ist es doch bei jedem Patienten ein bisschen anders.
Was lernt man denn als Azubi in der Ausbildung zur MFA?
Zunächst einmal ist es ja so, dass man eine allgemeine Fachausbildung macht. Das ist ein bisschen so, als würde man beim Hausarzt arbeiten. Gerade auch in der Berufsschule behandelt man das ganze Spektrum. So etwas wie Blut abnehmen oder EKG schreiben zum Beispiel – letzteres machen wir gerade in der Berufsschule, hier in der Hautarztpraxis aber nicht. Ich musste auch den richtigen Umgang mit Patienten erlernen. Da hatte ich zum Beispiel anfangs Probleme, aber das lernt man mit der Zeit, genauso wie den Telefonkontakt.
Wie findest du es eigentlich, dass es neben dir noch weitere Auszubildende in der Praxis gibt?
Oh, das hat mich richtig gefreut, als ich das erfahren habe. Ich verstehe mich mit allen Kollegen echt gut, aber unter Azubis oder Gleichgesinnten ist das nochmal was anderes. Weil jeder, der mal eine Ausbildung gemacht hat, weiß, dass das Azubi-Dasein manchmal hart sein kann. Und deswegen ist es umso schöner, dass man Leute hat, die das alles nachvollziehen können und in derselben Situation sind. Das hilft sehr, wenn man sich zwischendurch zu bestimmten Themen austauschen kann. Ich war das erste halbe Jahr die einzige Auszubildende hier. Deswegen hat mich das echt gefreut, dass so viele dazu gekommen sind.
Das ist bestimmt cool, vor allem auch die Rolle als „dienstältester“ Azubi innezuhaben, oder?
Ja, auf jeden Fall.
Ist es dann auch tatsächlich so, dass die anderen Azubis auf dich zukommen und dich Sachen fragen?
Ja, das kam schon öfter vor. Ich bin ehrlich gesagt sehr schlecht im Erklären (lacht). Aber ich glaube, manchmal hilft das schon, dass einem jemand etwas erklärt, der das selbst erst frisch gelernt hat. Man weiß ja dann, wie man sich selbst gefühlt hat, als man frisch angefangen hat und noch nicht alles konnte. Und ich denke, wenn man Sachen jahrelang macht, kann man sich irgendwann vielleicht nicht mehr so gut in die Situation von Azubis hineinversetzen. Ich werde schon oft Dinge gefragt und dann versuche ich, so gut es geht zu helfen.
Stimmt, das macht Sinn, dass man als junger Mensch oder Azubi da noch näher am Alltag dran ist.
Ja, also wie gesagt – sich gegenseitig zu helfen oder auch, dass wir mehrere Azubis sind, das bringt uns persönlich sehr viel, weil man sich untereinander austauschen und aushelfen kann. Wenn man dann noch die gleichen Interessen und ungefähr das gleiche Alter hat, ist das natürlich sehr von Vorteil. Und klar weiß man anfangs als Azubi, dass man vieles vielleicht noch nicht so gut kann. Vor allem wenn man als Vergleichswerte nur Leute hat, die das schon länger machen und können. Da denkt man dann schon oft „Boah, ich krieg ja gar nix hin“. Und in genau solchen Situationen finde ich es dann schön, dass es neben mir noch mehrere Azubis gibt, die auch noch lernen müssen. Man steht nie alleine da, sondern weiß genau, anderen geht es genauso. Da braucht man auch keine Hemmungen zu haben, wenn man mal jemanden um Hilfe bittet oder etwas nicht ganz verstanden hat. Man kennt das ja selber – wenn man den Dienstältesten fragt, denkt man sich schon: „Kann ich das fragen? Ist das eine blöde Frage?“ Und ich meine, das ist dann wie mit den Lehrern früher, die gesagt haben: „Es gibt keine dummen Fragen“. Und doch kommt man sich in der Situation vielleicht blöd vor und fühlt sich unsicher (lacht).
Stimmt, das Gefühl kennt wohl jeder von uns.
Ja, aber hier in der Praxis hatte ich diese Bedenken tatsächlich nie. Lieber frage ich einmal mehr als zu wenig.
Das ist ein schönes Schlusswort. In diesem Sinne: Vielen Dank für das Interview und die Einblicke in deine Ausbildung, liebe Lea!
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