Kind und Karriere: Dres. Kofler zwischen Patientenversorgung, Wissenschaft und Spielplatz
Das Familien- und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen, Prioritäten, aber auch Grenzen zu setzen – all das ist oftmals ein wahrer Drahtseilakt. Gerade als Arzt/Ärztin erfordert das nicht nur Organisationstalent, sondern auch Teamwork, Geduld und Ausdauer.
Nachdem wir bereits mit unserer CEO Deutschland Heidi Niemöller über Kind und Karriere gesprochen haben, beleuchten wir in diesem Blogartikel nun die ärztliche Sichtweise auf dieses Thema. Hierfür haben wir mit Zweien gesprochen, die es wissen müssen: PD Dr. med. Dr. med. univ. Lukas Kofler und Dr. med. Katrin Kofler. Sie wurden im Februar 2023 zum ersten Mal Eltern. Seither bereichert die kleine Viktoria das Leben des Ärzte-Ehepaars, sorgt aber auch für ein paar Veränderungen – beruflich wie privat.
© Picslocation/Peter Neher (Bild links), © privat (Bild rechts)
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Erwartungen, Rückblick und Realität
Neben ihrer Rolle als Eltern obliegt Dr. Lukas Kofler und Dr. Katrin Kofler die Ärztliche Leitung des MVZ Hautzentrum am Holzmarkt sowie der Hautklinik am Holzmarkt. Diese verantwortungsvolle Position übernahmen die beiden zum Jahreswechsel 2022/23, kurz bevor ihre Tochter das Licht der Welt erblickte.
Mit diesen beiden besonderen Ereignissen begann für das Paar 2023 sowohl beruflich als auch privat ein neues Kapitel, über das wir mit ihnen sprechen wollen. Hierfür machen wir uns auf den Weg in die Praxis im baden-württembergischen Biberach an der Riß, wo wir mit Dres. Kofler zum Interview verabredet sind.
Wir betreten die Praxis und werden freudig von Dres. Kofler und dem Team begrüßt. Nach einem kurzen Gespräch mit einigen Mitarbeitenden folgen wir Dres. Kofler in einen von insgesamt 17 Behandlungsräumen. Auf dem Schreibtisch findet sich neben Unterlagen, Büromaterialien und Co. auch ein Bild der kleinen Viktoria.
Es verleiht dem Raum nicht nur eine persönliche Note, sondern verdeutlicht auch, wie wichtig Dres. Kofler das Familienleben und gemeinsame Zeit sind. Zeit, die sehr kostbar ist. Denn als Ärzt:innen in leitender Funktion übernehmen Dres. Kofler eine Vielzahl an Aufgaben, die ebenso viel Zeit wie Verantwortung und Präsenz in Anspruch nehmen.
Kind und Karriere? „Ja, aber irgendwann später.“
Rückblickend auf den Beginn ihrer Karrieren als Ärzt:innen erinnert sich das Paar an eine Frage, die viele junge Ärzt:innen beschäftigt: Wie lässt sich eine anspruchsvolle medizinische Laufbahn mit dem Wunsch nach einer eigenen Familie in Einklang bringen?
Damals wie heute war der Gedanke an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein entscheidendes Thema, das sie von Anfang an beschäftigt hat – auch wenn es zu diesem Zeitpunkt noch viele Unsicherheiten gab. Von Beginn an standen beide mit Leidenschaft und Idealismus in ihrem Beruf. Der Fokus lag auf der medizinischen Weiterbildung, der Vertiefung ihres Fachwissens und der Hingabe zur Patientenversorgung.
Die Frage nach einer Familie rückte in dieser Phase oft in den Hintergrund, obwohl beide von Anfang an wussten, dass eine Familiengründung ein wichtiger Teil ihres Lebens sein sollte.
Es war sonnenklar, dass ich Vater werden möchte, aber irgendwann später. Man darf den Moment jedoch nicht verpassen, wo dieses Später beginnt, und muss sich schon ein bisschen Gedanken machen, wie man es in jeder Lebensphase integriert. Es gibt nie einen richtigen Moment.
PD Dr. med. Dr. med. univ. Lukas Kofler Ärztlicher Leiter vom MVZ Hautzentrum am HolzmarktBeruf und Berufung: Aus Leidenschaft für die Dermatologie
Genau so klar, wie ihnen der Wunsch nach einer Familie war, stand für Dr. Lukas Kofler und Dr. Katrin Kofler fest, dass sie Karriere machen und eine Führungsposition anstreben möchten. Dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie herausfordernd werden würde, war ihnen von Vornherein bewusst. Das hielt sie von ihren Ambitionen jedoch zu keiner Zeit ab.
Und wer denkt, dass Dres. Kofler „nur“ in der Patientenversorgung tätig sind, hat weit gefehlt. Denn das Herz der beiden schlägt auch für Wissenschaft, Lehre und Forschung. So sind beide in mehreren Fachgesellschaften aktiv, treten als Speaker auf, teilen ihr Wissen mit anderen Expert:innen und sind bestrebt, Neues zu lernen, zu erforschen und zu entwickeln – stets mit Blick auf die Zukunft und eine bessere medizinische Versorgung.
Dres. Kofler auf dem WCD 2023 in Singapur. © privat
Gestalten Sie mit uns die Zukunft der Dermatologie!
Wir sind immer auf der Suche nach talentierten Persönlichkeiten, die gemeinsam mit uns unsere Vision verfolgen.
Bei alledem stellt sich unweigerlich die Frage: Wie machen sie das? Wie gelingt es zwei Vollblutmediziner:innen in leitender Position und mit wissenschaftlichem Engagement, den Balanceakt zwischen Beruf und Familie zu meistern?
Das Paar beschreibt sich selbst als perfektionistisch, wissbegierig und hegt eine große Leidenschaft für ihre ärztliche Tätigkeit und die Dermatologie. Diese Leidenschaft, so sagen sie selbst, treibt sie an und ermöglicht es ihnen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Daran gedacht, die Karriere zugunsten der Familie aufzugeben bzw. sich zwischen beiden Welten entscheiden zu müssen, haben sie nie.
Die Frage ist viel eher: Wie bekommt man es hin, trotzdem Karriere machen zu können? Wir haben das Glück, dass wir zu zweit und beide in derselben Praxis sind. Wir können uns sehr viel Bälle zuspielen – beruflich und privat. Uns ist bewusst, dass nicht jeder diese Situation hat, aber trotzdem ist es wichtig, das als Team zu sehen und es auch normal und alltäglich zu machen, dass man Karriere und Familie vereinbaren kann.
PD Dr. med. Dr. med. univ. Lukas Kofler, Ärztlicher Leiter vom MVZ Hautzentrum am Holzmarkt
Bewusster Umgang mit der Familienzeit und verschobene Prioritäten
Als Ärztliche Leiter:innen tragen Dres. Kofler heute die Verantwortung für die gesamte Praxis – von der strategischen Ausrichtung über die Patientenversorgung bis hin zur Führung und Motivation des Teams.
Die gemeinsame Familienzeit wird dadurch besonders kostbar. Sie wissen, dass jeder Moment mit ihrer Tochter zählt, weil die beruflichen Anforderungen und Verantwortlichkeiten als Ärztliche Leiter ihnen oft weniger Zeit für das Familienleben lassen, als sie sich manchmal wünschen würden. Umso bewusster gestalten und genießen sie diesen wertvollen Raum für gemeinsame Erlebnisse.
Gemeinsame Zeit ist kostbar und wird bei Familie Kofler in vollen Zügen genossen. © privat
Heute sind beide davon überzeugt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur eine Herausforderung ist, sondern auch eine bewusste Entscheidung und Prioritätensetzung erfordert. Das bedeutet auch, die Ansprüche an sich selbst herunterzuschrauben und die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen, sei es manchmal auch noch so schwer.
Seit ich Mama bin, hat mich das schon vieles gelehrt. Ich war vorher super perfektionistisch, was gar nicht mal unbedingt so positiv gemeint ist, weil manche Dinge einfach immer sehr lange gebraucht haben, bis ich damit zufrieden war. Mit einem Kind wird man da ein Stück weit pragmatischer, weil man einfach gar nicht mehr die Zeit hat, so häufig darüber nachzudenken. Das heißt, ich bin zeitlich strukturierter geworden und ein bisschen pragmatischer, was mir auch in der Arbeit guttut. Irgendwie klappt es schon immer, wenn auch vielleicht anders als geplant.
Dr. med. Katrin Kofler Ärztliche Leiterin vom MVZ Hautzentrum am HolzmarktMittendrin statt nur dabei: Dres. Kofler versuchen jede freie Minute mit ihrer Tochter Viktoria zu verbringen. © privat
Der Schlüssel liegt für sie in der Flexibilität und im gegenseitigen Verständnis – sowohl als Ehepartner:innen als auch als Ärztliche Leiter:innen. Dabei haben sie gelernt, so Dr. Lukas Kofler, dass es nicht um Quantität, sondern um die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit geht:
Einer der schönsten Momente ist, wenn ich nach Hause komme und meine Frau und meine Tochter schon zu Hause sind und sie mich durch die Türe sieht. Das sind große Glasscheiben und sie sieht mich durch das ganze Wohnzimmer durch und läuft mir entgegen wie im Film, das ist sehr berührend. Und inzwischen hat sich ein Ritual herausgestellt: Wenn wir mal wirklich frei haben und ausschlafen können, trinken wir Kaffee im Bett, unsere Tochter liegt zwischen uns, knuspert Kekse und man hat das Gefühl, das ist der richtige Ort für uns Drei.
Kind und Karriere?
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