Starkes Schwitzen ohne Anstrengung: Hilfe für Betroffene

Schwitzen ist eine natürliche und wichtige Körperfunktion – und das aus gutem Grund: Schwitzen hilft, die Körpertemperatur zu regulieren und Überhitzung zu vermeiden. Egal, ob heiße Sommertage, ein Saunagang, körperliche Anstrengung, Sport oder Nervosität: Gründe, wieso wir schwitzen, gibt es viele. Doch nicht immer lässt sich ein Auslöser für unkontrollierte Schweißattacken erkennen. In diesen Fällen könnte das Krankheitsbild der Hyperhidrose dahinterstecken.

In diesem Artikel verraten wir Ihnen, welche Ursachen hinter starkem Schwitzen ohne Anstrengung stecken können, wie viel Schwitzen normal ist und ab wann man von krankhaftem, starkem Schwitzen spricht. Außerdem geben wir Ihnen hilfreiche Tipps an die Hand, wie Sie Ihren Alltag mit Hyperhidrose meistern können und stellen Ihnen wirksame Behandlungsmöglichkeiten vor, mit denen Sie Ihre Schweißattacken in den Griff bekommen.

Tipp: Hören Sie sich zusätzlich unsere Podcast-Folge „Endlich schweißfrei! Hyperhidrose unter Kontrolle.“ an. Dort beantwortet unser Hautarzt Dr. med. Richard Koch vom MVZ Hansaklinik in Dortmund alle wichtigen Fragen rund um das Thema Hyperhidrose und verrät, was wirklich gegen starkes Schwitzen ohne Anstrengung hilft.

 
Starkes Schwitzen ohne Anstrengung

© Getty Images/Rattankun Thongbun

Normales vs. starkes Schwitzen: Ab wann spricht man von Hyperhidrose?

Die einen schwitzen mehr, die anderen weniger, die einen schneller, die anderen erst nach einiger Zeit – jeder Mensch schwitzt unterschiedlich schnell und stark. Doch wie kann ich feststellen, ob das Schwitzen normal oder doch schon krankhaft ist?

Die Antwort: Als normal gilt Schwitzen, wenn es die Funktion der Thermoregulation erfüllt, d. h. die Körpertemperatur reguliert und uns vor Überhitzung schützt. Von krankhaftem Schwitzen bzw. Hyperhidrose spricht man, wenn der Körper auch in Ruhephasen oder bereits bei milden Temperaturen unverhältnismäßig viel Schweiß produziert.

Gemeint ist damit aber ausdrücklich nicht der Umstand, dass manche Menschen zum Beispiel an sehr heißen Tagen oder bei körperlicher Anstrengung, wie zum Beispiel beim Sport, mehr schwitzen als andere Menschen.

Für die Hyperhidrose ist vielmehr typisch, dass es zu anfallsartigen, regelrechten Schwitzattacken kommt, die vollkommen unabhängig von der Umgebung oder von der Körpertemperatur auftreten und in erster Linie durch psychischen Stress ausgelöst werden.

Starkes Schwitzen ohne Anstrengung: Was steckt dahinter?

„Warum schwitze ich ohne Anstrengung so stark?“ Eine Frage, die sich rund 2 % der deutschen Bevölkerung, die unter Hyperhidrose leiden, stellen. Aus medizinischer Sicht lässt sich dieses Phänomen damit erklären, dass die Schweißdrüsen der Betroffenen durch eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems überstimuliert werden. Die Folge: eine vermehrte Schweißproduktion, die Hyperhidrose-Patient:innen nicht kontrollieren können.

Für Betroffene kann starkes Schwitzen ohne Anstrengung sehr belastend sein und sie im Alltag einschränken. Häufig werden soziale Kontakte, Stresssituationen und viele andere alltägliche Aktivitäten gemieden.

Man kann sagen, die Psyche spielt eigentlich die alles entscheidende Rolle als Auslöser für diese Schwitzattacken. Und durch eine sich dann zunehmend entwickelnde Angst vor diesen Schwitzanfällen kommt es dann zu so einer Art Teufelskreis, aus der die Betroffenen dann irgendwann kaum noch ausbrechen können.

Dr. med. Richard Koch Ärztlicher Leiter vom MVZ Hansaklinik in Dortmund
Dr. med. Richard Koch

Auch wenn es bei Hyperhidrose keinen ersichtlichen Grund für das starke Schwitzen gibt, so gibt es doch verschiedene Ursachen, die für die Entstehung dieses Krankheitsbilds verantwortlich gemacht werden können:

  • Genetik: Eine familiäre Vorbelastung bzw. genetische Prädisposition kann das Risiko für Hyperhidrose erhöhen.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders während der Pubertät, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren kann es zu starkem bis extremem Schwitzen kommen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Antidepressiva oder Antipyretika (fiebersenkende Mittel), können als Nebenwirkung übermäßiges Schwitzen verursachen.
  • Grunderkrankungen: Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Infektionskrankheiten können sekundäre Hyperhidrose auslösen.
  • Stress und Angst: Emotionale Belastungen können das sympathische Nervensystem aktivieren und zu starkem Schwitzen führen.

Formen der Hyperhidrose

Je nachdem, welche Ursachen dem starken Schwitzen zugrunde liegen, unterscheiden Mediziner:innen zwei Formen der Hyperhidrose: die primäre und die sekundäre Hyperhidrose.

  • Primäre (idiopathische) Hyperhidrose: Diese Form tritt meist schon in der Kindheit oder im Jugendalter auf. Die genauen Ursachen sind bei dieser Form nicht bekannt. Die primäre Hyperhidrose wird oftmals durch ähnliche Faktoren wie beim normalen Schwitzen getriggert (z. B. Stress, Hitze, Sport, Medikamente), jedoch bei deutlich geringerem Schwellenreiz.
  • Sekundäre Hyperhidrose: Diese Form ist seltener als die primäre Hyperhidrose. Die sekundäre Hyperhidrose tritt häufig als Begleitsymptom einer anderen Grunderkrankung (z. B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankung, Infektionskrankheit) auf. Sie kann aber auch infolge von Medikamenten (z. B. Schilddrüsenhormone, Antidepressiva oder Kortisonpräparate) entstehen.

Bei der primären Hyperhidrose sind meistens bestimmte Körperbereiche wie Hände, Füße, Gesicht, Achseln oder die Kopfhaut betroffen. In diesem Fall spricht man von einer lokalen bzw. fokalen Hyperhidrose. Bei der sekundären Hyperhidrose hingegen lässt sich häufig eine vermehrte Schweißbildung am ganzen Körper feststellen (generalisierte Hyperhidrose).

Grundsätzlich kann die Hyperhidrose überall da auftreten, wo die Haut mit Schweißdüsen bedeckt ist – und das ist annähernd die gesamte Hautoberfläche. Letztlich am häufigsten haben die Patienten Beschwerden im Bereich der Handinnenflächen, im Bereich der Fußsohlen und der Achseln. Etwas seltener auch […] im Gesichtsbereich oder im Bereich der Kopfhaut.

Dr. med. Richard Koch, Ärztlicher Leiter vom MVZ Hansaklinik in Dortmund in der Podcast-Folge „Endlich schweißfrei! Hyperhidrose unter Kontrolle.“.
 

Um starkes Schwitzen ohne Grund in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen und das Problem an der Wurzel zu packen. Bevor wir Ihnen verraten, welche Behandlungsansätze für die jeweilige Form der Hyperhidrose infrage kommen, werfen wir einen Blick auf die Symptome, die charakteristisch für übermäßiges Schwitzen sind.

Symptome bei starkem Schwitzen ohne Anstrengung

Das Hauptsymptom einer zugrunde liegenden Hyperhidrose ist starkes Schwitzen ohne Anstrengung. Es gibt jedoch noch weitere Symptome, die auf eine Hyperhidrose hindeuten können. Achten Sie u. a. auf folgende Anzeichen:

  • übermäßiges Schwitzen an bestimmten Körperstellen oder am ganzen Körper
  • nächtliches Schwitzen ohne erkennbaren Grund (Nachtschweiß)
  • häufige Notwendigkeit, Kleidung zu wechseln oder zu waschen
  • unangenehmer Geruch
  • soziale und berufliche Beeinträchtigungen durch Schweißflecke

Bei der Beurteilung einer Hyperhidrose gilt es zu berücksichtigen, dass die Übergänge zwischen normalem und vermehrtem Schwitzen teilweise fließend sind. Die Ausprägung und der Leidensdruck können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Um die Symptome abzuklären und eine mögliche Hyperhidrose-Erkrankung zu diagnostizieren bzw. auszuschließen, ist es ratsam, eine/n Ärztin/Arzt aufzusuchen.

Da es sich bei Schweißdrüsen um sogenannte Hautanhangsgebilde handelt, sind Sie bei Hautärzt:innen in den besten Händen. Sie sind noch auf der Suche nach einer Hautarztpraxis? Ein Blick auf unsere Standort-Übersicht hilft Ihnen, Expert:innen in Ihrer Nähe zu finden.

Sie leiden unter Hyperhidrose?

In der siebten Folge („Endlich schweißfrei! Hyperhidrose unter Kontrolle.“) unseres CORIUS-Podcasts verrät unser Hautarzt Dr. Richard Koch vom MVZ Hansaklinik in Dortmund, was Sie gegen starkes Schwitzen tun können.

Habe ich Hyperhidrose? So stellen Ärzt:innen die Diagnose.

Ob Sie einfach ein bisschen mehr schwitzen oder tatsächlich unter Hyperhidrose leiden, kann Ihnen ein Besuch bei einer/m Hautärztin/Hautarzt beantworten. Im Rahmen der Diagnose kommen verschiedene Verfahren infrage. Grundlage für diese sind jedoch stets eine körperliche Untersuchung sowie ein ausführliches Anamnesegespräch. Hier wird Ihr/e Arzt/Ärztin Ihnen u. a. folgende Fragen stellen:

  • Wann treten die Schweißattacken auf?
  • An welchen Körperstellen schwitzen Sie?
  • Seit wann leiden Sie unter dem starken Schwitzen ohne Anstrengung?
  • Gibt es eine familiäre Vorgeschichte?
  • Nehmen Sie Medikamente?
  • Haben Sie Vorerkrankungen?
Starkes Schwitzen ohne Anstrengung - ein Arztbesuch kann weiterhelfen

Anhand eines ausführlichen Anamnesegesprächs kann Ihr/e Arzt/Ärztin eine erste Einschätzung geben, ob es sich um Hyperhidrose handeln könnte. © Pexels/MART PRODUCTION

Anhand dieser und vieler weiterer Fragen zur individuellen Patientengeschichte, kann Ihr/e Arzt/Ärztin bereits eine erste Einschätzung vornehmen, ob eine Hyperhidrose bei Ihnen vorliegen könnte und um welche Form es sich möglicherweise handelt. Besteht der Verdacht einer Hyperhidrose, wird Ihr/e Arzt/Ärztin weitere Tests und körperliche Untersuchungen anordnen. Folgende Diagnoseverfahren stehen u. a. zur Verfügung:

Jod-Stärke-Test (Minor-Test)

Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine simple, aber effektive Methode, um Schweiß zu visualisieren und somit das Ausmaß der Schweißproduktion zu bestimmen. Hierfür wird eine Jodlösung auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und diese nach dem Trocknen mit Stärke bestreut. Dort, wo eine erhöhte Schweißproduktion stattfindet, verfärbt sich die Jod-Stärke-Mischung dunkelblau bis schwarz.

Gravimetrischer Test

Bei diesem Diagnoseverfahren wird die Schweißmenge über einen bestimmten Zeitraum gemessen. Hierfür wird ein spezielles Papier auf die betroffenen Hautstellen gelegt, nach einer vorab definierten Zeit (ca. 5 – 10 Minuten) entfernt und anschließend gewogen. So kann die Menge des produzierten Schweißes bestimmt werden.

Thermoregulatorischer Schweißtest

Der thermoregulatorische Schweißtest ist wesentlich umfangreicher und aufwendiger als z. B. der Jod-Stärke-Test oder der gravimetrische Test und wird zumeist in spezialisierten Kliniken durchgeführt. Bei diesem Verfahren wird der gesamte Körper mit einem speziellen Pulver bedeckt, das ähnlich wie beim Jod-Stärke-Test seine Farbe beim Kontakt mit Schweiß ändert. Zusätzlich werden die Patient:innen (unter ärztlicher Aufsicht) Wärme ausgesetzt, um die Schweißproduktion zu triggern. Das Ausmaß und die Verteilung des Schwitzens werden anschließend visuell beurteilt und dokumentiert.

Bluttests und bildgebende Verfahren

Um sekundäre Ursachen der Hyperhidrose auszuschließen, können zusätzliche Untersuchungen wie Bluttests oder bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Ultraschall erforderlich sein. Mit diesen Verfahren kann Ihr/e Arzt/Ärztin Anomalien, Infektionen, Tumore oder andere Grunderkrankungen ausschließen, die für starkes Schwitzen ohne Anstrengung verantwortlich sein können.

Schweiß lass nach: Mit diesen Behandlungsansätzen klappt es!

Lautet die Diagnose Hyperhidrose und steht die Form (primär oder sekundär) fest, gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze, die infrage kommen. Bei der sekundären Hyperhidrose konzentriert sich die Behandlung in erster Linie auf die Grunderkrankung.  Wird diese erfolgreich therapiert, bessert sich meist auch das übermäßige Schwitzen.

Im Falle einer primären Hyperhidrose, bei der keine eindeutige Ursache für das starke Schwitzen ausfindig gemacht werden kann, gibt es eine Reihe von Therapieoptionen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten.

Antitranspirante

Bei leichten bis mittelschweren Formen der Hyperhidrose besteht der erste Therapieversuch meist in der Anwendung von Antitranspiranten. Der darin enthaltende Wirkstoff Aluminiumchlorid sorgt dafür, dass sich die Schweißdrüsen verengen und sich die Schweißproduktion in der Folge verringert.

Schon gewusst? Antitranspirante sind nicht das gleiche wie Deodorants. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Mitteln besteht in ihrer Wirkung: Während Antitranspirante dafür sorgen, dass sich die Schweißdrüsen verengen und Schweiß somit gar nicht erst austreten kann, unterbinden Deodorants lediglich unangenehme Geruchsbildung.

Antitranspirante sind häufig das Mittel erster Wahl bei starkem Schwitzen

Antitranspirante sind häufig das Mittel erster Wahl bei starkem Schwitzen. © Getty Images/Nataliya Dmytrenko 

Medikamente

Sollten mit Antitranspiranten keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden können, kommen oftmals systemische Medikamente zum Einsatz. Sogenannte Anticholinergika blockieren die Nervenimpulse zu den Schweißdrüsen, wodurch diese weniger Schweiß produzieren. Handelt es sich um eine stressbedingte Hyperhidrose, können auch Beta-Blocker und Benzodiazepine Linderung bringen.

Botulinumtoxin-Injektion

Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox®, gilt als beliebtes Mittel gegen Falten, Furchen und Co. Doch auch bei Hyperhidrose ist Botulinumtoxin eine effektive Therapieoption, insbesondere in den Achselhöhlen. Direkt in die Schweißdrüsen injiziert, blockiert Botulinumtoxin dort die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der die Schweißdrüsen aktiviert. Eine Hyperhidrose-Behandlung mit Botulinumtoxin stellt eine gute und schonende Alternative zur Schweißdrüsenentfernung dar. Tipp: In unserem Gesundheitsmagazin MY.SKIN Ausgabe 1 finden Sie auf S. 14f. weitere Informationen zur Behandlung von Hyperhidrose mit Botulinumtoxin.

Sie wollen mehr über die Vorteile von Botulinumtoxin bei Hyperhidrose erfahren?

Unser Facharzt Dr. Richard Koch vom MVZ Hansaklinik in Dortmund erklärt in der siebten Folge („Endlich schweißfrei! Hyperhidrose unter Kontrolle.“) unseres CORIUS Podcasts, wie eine Botulinumtoxin-Injektion bei starkem Schwitzen helfen kann und mit welchen Ergebnissen Sie rechnen können.

Schweißdrüsenentfernung

In schweren Fällen, in denen andere Behandlungsversuche nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, kann eine chirurgische Entfernung der Schweißdrüsen in Betracht gezogen werden. Hierbei werden in lokaler Betäubung die Schweißdrüsen im Achselbereich mit einer speziell entwickelten Kanüle abgesaugt.

Besprechen Sie mit Ihrem/r behandelnden Arzt/Ärztin, welche Methode für Sie am besten geeignet ist. Er/Sie wird Ihnen alle infrage kommenden Behandlungsmethoden aufzeigen und gemeinsam mit Ihnen anhand Ihrer Krankengeschichte die für Sie beste Option wählen.

Hinweis: Die Kosten für eine Hyperhidrose-Behandlung werden von der Krankenkasse in der Regel leider nicht bzw. nur in sehr schwerwiegenden Fällen übernommen. Da jedoch jeder Fall unterschiedlich ist, empfiehlt es sich, im Vorfeld direkt mit Ihrer Krankenkasse Kontakt aufzunehmen und die Möglichkeiten einer Kostenübernahme zu klären.

Hausmittel: Alternative Therapien bei starkem Schwitzen ohne Grund

Hausmittel können eine ergänzende Rolle bei der Behandlung von Hyperhidrose spielen, insbesondere bei leichteren Fällen. Sie bieten natürliche und oft kostengünstige Methoden, um die Schweißproduktion zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über bewährte Hausmittel, die bei starkem Schwitzen helfen können.

Hausmittel als alternative Therapie bei starkem Schwitzen ohne Grund

Hausmittel als alternative Therapie bei starkem Schwitzen. © Pexels/Nataliya Vaitkevich

HausmittelWirkungAnwendung
Salbei– enthält Tannine, die adstringierend wirken
– reguliert Schweißdrüsenaktivität von innen
– kann helfen, die Schweißproduktion zu senken
Trinken Sie täglich eine Tasse Salbeitee oder baden Sie in Salbei. Fügen Sie hierfür eine Handvoll frische oder getrocknete Salbeiblätter zu warmem Badewasser hinzu und baden Sie 15 – 20 Minuten darin.
Apfelessig– natürliche adstringierende Eigenschaften
– reguliert den Säure-Basen-Haushalt des Körpers
– kann helfen, Schweißdrüsen zu verengen
Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig.
Alternativ können Sie Apfelessig direkt auf die betroffenen Hautstellen auftragen, trocknen lassen und nach 30 Minuten abwaschen.
Backpulver– wirkt als natürliches Antitranspirant und DeodorantMischen Sie Backpulver mit Wasser zu einer Paste und tragen Sie diese auf die betroffenen Bereiche auf. Lassen Sie die Paste 15-20 Minuten einwirken und spülen Sie sie dann ab.
 
Tipp: Wenn Ihnen das zu aufwendig ist, können Sie das Backpulver auch mit Maisstärke mischen und als natürliches Deodorant auf die Achseln auftragen.
Teebaumöl– antiseptische und adstringierende Eigenschaften
– hilft, Bakterien zu bekämpfen
– kann Schweißproduktion reduzieren
Verdünnen Sie Teebaumöl mit Wasser (etwa 5 Tropfen Teebaumöl auf 1 Esslöffel Wasser) und tragen Sie es mit einem Wattepad auf die betroffenen Hautstellen auf.
Zitronensaft– wirkt als natürliches Deodorant
– hat antibakterielle Eigenschaften
– hilft, Schweißgeruch zu neutralisieren
Tragen Sie frischen Zitronensaft direkt auf die Haut auf und lassen Sie ihn trocknen.
Kokosöl– antibakterielle Eigenschaften
– geeignet als Basis für hausgemachte Deodorants
– kann helfen, Schweißgeruch zu bekämpfen
Massieren Sie eine kleine Menge Kokosöl in die Haut der betroffenen Bereiche ein.
 
Um ein selbstgemachtes Deodorant zu erhalten, mischen Sie Kokosöl mit Backpulver und ätherischen Ölen.
Schwarzer Tee– enthält Tannine, die adstringierend wirken
– kann Schweißdrüsen verengen
– kann Schweißproduktion reduzieren
Verwenden Sie gebrauchte Teebeutel von schwarzem Tee als Kompressen. Lassen Sie die Teebeutel abkühlen und legen Sie sie für 5-10 Minuten auf die betroffenen Hautstellen.
 
Wenn Sie ein Fuß- oder Handbad machen möchten, bereiten Sie ein starkes Gebräu aus schwarzem Tee vor und lassen Sie es abkühlen, ehe Sie Ihre Hände und Füße darin für 15 – 20 Minuten baden.
Weizengras– entgiftet den Körper von innen heraus
– trägt zur Regulierung der Schweißproduktion bei
Trinken Sie täglich ein Glas Weizengrassaft, um das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zu unterstützen und die Schweißproduktion zu reduzieren.
Maisstärke– kann als natürliches Puder verwendet werden, um Feuchtigkeit zu absorbierenStreuen Sie Maisstärke auf die betroffenen Hautstellen, um Feuchtigkeit zu absorbieren und die Haut trocken zu halten.

Tipp: Mischen Sie Maisstärke mit Backpulver, um die Wirkung zu verstärken.
Hausmittel, die bei starkem Schwitzen ohne Grund helfen können

Leben mit Hyperhidrose: 5 Tipps für Ihren Alltag

Ohne Grund zu schwitzen kann eine echte Herausforderung sein, aber es gibt viele Strategien und Maßnahmen, die helfen können, Ihren Alltag besser zu bewältigen. Mit einigen Anpassungen und praktischen Tipps können Sie Ihre Lebensqualität erheblich verbessern.

Tipp 1: Tragen Sie die richtige Kleidung.

Die Wahl der Kleidung kann einen großen Unterschied machen, wenn es darum geht, die Auswirkungen von extremem Schwitzen zu minimieren.

  • Atmungsaktive Stoffe: Tragen Sie Kleidung aus natürlichen Fasern wie Baumwolle oder Leinen, die die Haut atmen lassen und Feuchtigkeit besser absorbieren.
  • Schichtsystem: Der altbekannte „Zwiebellook“ ist für Hyperhidrose-Betroffene ein guter Weg, um die Temperatur zu regulieren. Ziehen Sie mehrere dünne Schichten übereinander an, die Sie nach Belieben an- und ausziehen bzw. wechseln können.
  • Dunkle und gemusterte Kleidung: Um unerwünschte Schweißflecke bestmöglich zu kaschieren, eignen sich dunkle und gemusterte Kleidungsstücke hervorragend. Die Wahrscheinlichkeit, dass Außenstehende etwas von Ihren Schweißattacken mitbekommen, ist dadurch wesentlich geringer als bei hellen, einfarbigen Stoffen.
  • Wechselkleidung: Haben Sie immer Ersatzkleidung dabei, um sich bei Bedarf umziehen zu können.

Tipp 2: Pflegen Sie eine gute Körperhygiene.

Eine gute Körperhygiene ist entscheidend, um die Auswirkungen von Hyperhidrose zu kontrollieren. Beachten Sie folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßiges Duschen: Duschen Sie regelmäßig, um Schweiß und Bakterien zu entfernen und das Risiko von Körpergeruch zu reduzieren.
  • Antibakterielle Seifen: Verwenden Sie antibakterielle Seifen, um die Haut gründlich zu reinigen.
  • Antitranspirante: Tragen Sie ein starkes Antitranspirant auf die betroffenen Bereiche auf, vorzugsweise vor dem Schlafengehen.
  • Rasur: Halten Sie die Achselhöhlen rasiert, um die Ansammlung von Schweiß und Bakterien zu reduzieren.
Körperhygiene bei starkem Schwitzen ohne Anstrengung

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Tipp 3: Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Die richtige Ernährung bei Hyperhidrose ist ebenso wichtig wie etwa eine gesunde und ausgewogene Ernährung bei Neurodermitis. Denn: Bestimmte Ernährungsgewohnheiten, aber auch unser Trinkverhalten können die Schweißproduktion positiv wie auch negativ beeinflussen.

  • Vermeiden Sie scharfe Speisen: Scharfe Lebensmittel können die Schweißproduktion anregen. Vermeiden Sie daher Chili, Pfeffer und andere scharfe Gewürze.
  • Reduzieren Sie Koffein und Alkohol: Beide Stoffe können die Schweißproduktion erhöhen. Trinken Sie stattdessen mehr Wasser und ungesüßte Tees.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und die Schweißproduktion zu regulieren.

Tipp 4: Integrieren Sie Entspannungstechniken in Ihren Alltag.

Starkes Schwitzen ohne Anstrengung bzw. Schweißausbrüche im Ruhezustand sind eng mit der menschlichen Psyche verknüpft. Gefangen zwischen Stress, Angst und Erwartungsangst vor dem nächsten Schweißausbruch, fällt es Betroffenen oft schwer, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Doch auch hierfür gibt es einige Strategien und Techniken zur Stressbewältigung:

  • Entspannungstechniken: Methoden wie Yoga, Meditation und Atemübungen können Ihnen dabei helfen, Stress zu reduzieren, die Schweißproduktion zu mindern und dadurch Schweißausbrüchen im Ruhezustand vorzubeugen.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport hilft, Stress abzubauen, sollte jedoch in einem kontrollierten Umfeld erfolgen, um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden. Alternativ eignen sich auch lange Spaziergänge an der frischen Luft, um Körper und Geist etwas Gutes zu tun.
  • Ausreichend Schlaf: Achten Sie auf genügend und vor allem erholsamen Schlaf, um Stress zu reduzieren und Ihr Nervensystem zu beruhigen.
Stressmanagement bei starkem Schwitzen

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Tipp 5: Holen Sie sich Unterstützung.

Starkes Schwitzen ohne Grund kann für Betroffene sehr belastend sein. Viele trauen sich nicht, dieses Thema anzusprechen und schämen sich dafür. Machen Sie sich bewusst: Hyperhidrose ist eine Erkrankung – und Sie sind nicht alleine!

Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. Dies kann sehr hilfreich im Umgang mit Hyperhidrose sein. Selbsthilfegruppen oder Foren etwa bieten einen emotionalen Support und praktische Tipps. Zudem kann es erleichternd sein, wenn Ihr Umfeld über Ihre Situation Bescheid weiß. Verständnis und Rücksichtnahme im sozialen Umfeld können den Umgang mit Hyperhidrose erleichtern.

Unser Experte

Dr. med. Richard Koch

Dr. med. Richard Koch
Ärztlicher Leiter vom MVZ Hansaklinik in Dortmund
www.hansaklinik.de

FAQ: Starkes Schwitzen ohne Anstrengung

Starkes Schwitzen ohne Anstrengung, auch Hyperhidrose genannt, kann durch genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Stress, Angst oder Erkrankungen wie Diabetes und Hyperthyreose verursacht werden. Manchmal bleibt die genaue Ursache unbekannt, besonders bei der primären Hyperhidrose, die lokalisiert in bestimmten Körperbereichen wie an Händen, Füßen oder im Gesicht auftritt.

Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung. Spezifische Tests wie der Jod-Stärke-Test, der gravimetrische Test oder der thermoregulatorische Schweißtest können das Ausmaß und die Lokalisation der Schweißproduktion bestimmen. Bluttests und bildgebende Verfahren helfen, sekundäre Ursachen auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten umfassen topische Antitranspirante, systemische Medikamente, Botulinumtoxin-Injektionen, und in schweren Fällen chirurgische Optionen wie die Schweißdrüsenentfernung. Die Wahl der Behandlung hängt vom Schweregrad der Hyperhidrose sowie der betroffenen Körperregion ab.

Ja, es gibt mehrere natürliche Hausmittel. Dazu gehören Salbeitee, Apfelessig, Backpulver, Teebaumöl und Zitronensaft, die alle helfen können, die Schweißproduktion zu reduzieren. Auch Ernährungsanpassungen und Stressbewältigungstechniken wie Yoga und Meditation können hilfreich sein.

Ein/e Arzt/Ärztin sollte aufgesucht werden, wenn das Schwitzen plötzlich auftritt, von weiteren Symptomen begleitet wird oder stark beeinträchtigend ist. Eine ärztliche Beratung ist wichtig, um ernsthafte zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen und eine geeignete Behandlung zu finden.