Nagelpilz behandeln: So werden Sie ihn los!

Der Sommer ist da und mit ihm die heißen Tage, die nach Abkühlung im Schwimmbad oder am See rufen. Endlich Zeit, die Badesachen und Flip-Flops aus dem Schrank zu holen. Doch während wir uns darauf freuen, ins kühle Nass zu springen und die Sonne zu genießen, lauern mancherorts auch versteckte Gefahren, die unsere Sommerfreude trüben können. Eine davon ist Nagelpilz.

Nagelpilz, v. a. Fußnagelpilz, ist eine weitverbreitete Infektion, die sich besonders unter den warmen und feuchten Bedingungen des Sommers schnell verbreiten kann. Ein Besuch im Schwimmbad, der eigentlich Entspannung und Spaß verspricht, kann so schnell zur Quelle einer unangenehmen und hartnäckigen Nagelpilzinfektion werden. Aber keine Sorge: Es gibt viele wirksame Mittel und Methoden, wie Sie Nagelpilz behandeln können.

In den nächsten Minuten erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen: von den Ursachen und Symptomen von Nagelpilz bis hin zu den besten Behandlungsmöglichkeiten und wertvollen Tipps zur Vorbeugung. So können Sie Ihren Sommer in vollen Zügen genießen, ohne sich Sorgen um Ihre Nagelgesundheit machen zu müssen.

Tipp: Hören Sie sich unsere Podcast-Folge Schwimmbad, Sauna, Nagelpilz: Gib kranken Nägeln keine Chance! an. Dort beantwortet unsere Hautärztin Dr. med. Petra Hack vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz alle wichtigen Fragen rund um das Thema Nagelpilz und verrät, wie Sie Nagelpilz behandeln und sich vor einer Infektion schützen können.

Nagelpilz behandeln

© Pexels/RDNE Stock project

Was ist Nagelpilz?

Nagelpilz, auch Onychomykose genannt, ist eine Pilzinfektion der Nägel, die sowohl Finger- als auch Zehennägel betreffen kann, wobei Fußnagelpilz wesentlich häufiger vorkommt. Nagelpilz wird durch verschiedene Arten von Pilzen verursacht, einschließlich Dermatophyten, Hefe- und Schimmelpilzen. Diese Pilze fühlen sich besonders wohl in warmen, feuchten Umgebungen.

Schwimmbäder, Gemeinschaftsduschen und Saunen beispielsweise stellen einen optimalen Nährboden für das Pilzwachstum dar. Die Pilzsporen können leicht von Mensch zu Mensch oder durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen übertragen werden. Besonders häufig von Nagelpilz betroffen sind die Füße bzw. der große Zeh sowie generell die Zehennägel. Aber wie entsteht Nagelpilz genau?

Nagelpilz: Ursachen und Risikofaktoren

Nagelpilz entsteht, wenn Pilzsporen in die Nagelstruktur, z. B. am Zeh, eindringen und sich dort vermehren. Dies kann durch kleine Verletzungen oder Risse im Nagel oder in der umgebenden Haut geschehen.

Faktoren wie ein schwaches Immunsystem, Diabetes, Durchblutungsstörungen und das Tragen enger, luftundurchlässiger Schuhe begünstigen das Wachstum von Pilzen. Diese können durch den direkten Kontakt mit infizierten Oberflächen oder von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Häufige Infektionsquellen sind:

  • Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen: Feuchte Untergründe und Oberflächen sind die idealen Nährböden sowohl für Fußpilz als auch Nagelpilz. Die Pilzsporen können in feucht-warmen Umgebungen sehr lange überleben und gedeihen, sodass sie sich gerade an den Füßen durch Barfußlaufen leicht verbreiten.
  • Schwimmbäder und Saunen: Viele Patient:innen klagen nach einem Schwimmbad- oder Saunabesuch über Nagelpilz am Fuß. Kein Wunder, denn auch diese Orte bieten eine warme, feuchte Umgebung, die das Wachstum und die Verbreitung von Nagelpilz, insbesondere an den Füßen bzw. Zehen, begünstigt.
  • Geteilte Nagelpflegewerkzeuge: Teilen ist an und für sich eine tolle Sache. Allerdings gilt das nicht für die gemeinsame Benutzung von Kosmetikprodukten und Nagelpflegewerkzeugen. Das Teilen von Nagelscheren, Feilen oder anderen Werkzeugen – insbesondere ohne vorherige, gründliche Desinfektion – kann Pilze von einer Person zur anderen übertragen.
  • Barfußlaufen auf infizierten Böden: Öffentliche Plätze und Haushalte, in denen bereits infizierte Personen leben, können ebenfalls eine Infektionsquelle für Fußpilz bzw. Nagelpilz am Fuß sein.
Schwimmbäder, Saunen und Gemeinschaftsduschen sind ideale Nährböden für Nagelpilz.

Schwimmbäder, Saunen und Gemeinschaftsduschen sind ideale Nährböden für Nagelpilz. © Pexels/MART PRODUCTION

Risikofaktoren für eine Nagelpilzinfektion

Nagelpilz kann rein theoretisch jeden treffen. Es gibt natürlich immer so ein paar Dinge, die die Entstehung begünstigen. Das ist zum einen, wenn die Füße sehr schwitzig sind. Dann hat der Keim ein leichteres Spiel, in die Haut und dann auch wieder über die Haut in den Nagel zu kommen. Zum anderen gibt es prädisponierende Faktoren wie zum Beispiel Durchblutungsstörungen, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen. Wenn das Immunsystem nicht richtig funktioniert, kann der Keim auch schneller den Nagel befallen.

Dr. med. Petra Hack Ärztliche Leiterin vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz in Düsseldorf
Dr. Petra Hack

Folgende Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Nagelpilzinfektion:

Ältere Menschen sind aufgrund einer langsameren Nagelwachstumsrate und schlechteren Durchblutung anfälliger für Nagelpilz. Zudem neigen ihre Nägel dazu, dicker und brüchiger zu werden, was das Risiko einer Infektion erhöht.

Diabetes, Durchblutungsstörungen und ein geschwächtes Immunsystem erhöhen ebenfalls das Risiko an Nagelpilz zu erkranken. Personen mit diesen Bedingungen haben oft eine schlechtere Durchblutung, was es dem Körper erschwert, Infektionen zu bekämpfen und Krankheitserreger abzuwehren.

Kleine Verletzungen oder Risse in den Nägeln oder in der umgebenden Haut bieten Pilzen Eintrittspunkte. Auch häufige Maniküren oder Pediküren können das Risiko erhöhen, besonders wenn unsaubere oder mit Pilzsporen kontaminierte Werkzeuge verwendet bzw. diese nicht ausreichend desinfiziert werden.

Häufiges Tragen luftundurchlässiger Schuhe oder das Arbeiten in feuchten Umgebungen begünstigen das Pilzwachstum. Feuchtigkeit schafft ideale Bedingungen für Pilze, um zu gedeihen und sich zu vermehren.

Athlet:innen, insbesondere Schwimmer:innen und Läufer:innen, haben ein höheres Risiko aufgrund der feuchten Umgebungen und häufigen Verletzungen. Schwimmer:innen verbringen viel Zeit in feuchten Umgebungen, während Läufer:innen durch Schweiß und enge Schuhe anfälliger für eine Infektion mit Nagelpilz sind.

Sport, Schwitzen und geschlossene Schuhe: Risikofaktoren für eine Nagelpilzinfektion.

Sport, Schwitzen und geschlossene Schuhe: Risikofaktoren für eine Nagelpilzinfektion. © Pexels/Ketut Subiyanto

Nagelpilz behandeln: Daran erkennen Sie eine Infektion

Wie sieht Nagelpilz aus und woran erkenne ich eine Infektion? Eine berechtigte Frage, denn nicht jede Nagelpilzinfektion verläuft gleich und nicht immer ist für Betroffene direkt ersichtlich, ob ihre Nägel krank sind. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die sich je nach Fortschreiten der Infektion verschlimmern können, und anhand derer Sie eine Nagelpilzinfektion erkennen können. Zu den häufigsten Symptomen von Nagelpilz gehören:

  • Verfärbungen des Nagels (gelb, braun oder weiß)
  • Verdickung des Nagels
  • brüchige oder krümelige Nagelstruktur
  • Verformung des Nagels
  • unangenehmer Geruch
  • Schmerzen oder Druckempfindlichkeit im betroffenen Bereich

Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome von Nagelpilz bemerken, zögern Sie nicht, ärztlichen Rat zu suchen. Ein:e Dermatolog:in ist in dieser Angelegenheit Ihr:e richtige:r Ansprechpartner:in. Ein Blick auf unsere Standort-Übersicht hilft Ihnen, Expert:innen in Ihrer Nähe zu finden.

Ärztliche Diagnose von Nagelpilz: richtig und wichtig

Sollten Sie eine Nagelpilzinfektion vermuten, sollte die Diagnose stets durch eine/n Ärztin/Arzt bestätigt werden. Nur so können Sie sicherstellen, den Nagelpilz adäquat zu behandeln und die Infektion schnellstmöglich loszuwerden. Generell gilt: Je früher Nagelpilz erkannt und behandelt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine kürzere Genesungszeit.

Im Rahmen der Diagnose wird sich Ihr/e Arzt/Ärztin den betroffenen Nagel zunächst genauer anschauen und auf typische Anzeichen wie Verfärbungen, Verdickungen und Verformungen untersuchen. Um die genaue Art des Pilzes zu bestimmen, kann er/sie eine Probe des Nagelmaterials entnehmen und im Labor untersuchen lassen. Diese Untersuchung umfasst in der Regel eine mikroskopische Analyse sowie eine Pilzkultur, um die spezifische Pilzart zu identifizieren.

Was passiert, wenn Nagelpilz unbehandelt bleibt?

Nagelpilz ist mehr als nur ein ästhetisches Problem, denn unbehandelt kann eine Pilzinfektion durchaus zum gesundheitlichen Risiko werden. Werden die Nagelpilzinfektion und ihre Symptome nicht (frühzeitig) oder nur unzureichend behandelt, können folgende Komplikationen drohen:

  • Ausbreitung: Der Nagelpilz kann sich von einem Nagel auf andere Nägel, z. B. vom großen Zeh auf die anderen Zehennägel, und die umgebende Haut ausbreiten. Dies kann zu weiteren Komplikationen sowie einer erschwerten und langwierigeren Behandlung führen.
  • Nagelverlust: In fortgeschrittenen Stadien kann sich der vom Nagelpilz betroffene Nagel vom Nagelbett lösen und abfallen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch dauerhafte Schäden hinterlassen.
  • Sekundärinfektionen: Eine unbehandelte Pilzinfektion kann das Risiko für bakterielle Infektionen erhöhen. Diese können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen und erfordern möglicherweise eine Antibiotikabehandlung.
  • Schmerzen und Unbehagen: Verdickte, deformierte Nägel können beim Tragen von Schuhen Schmerzen verursachen und das Gehen erschweren. Die Lebensqualität kann dadurch stark darunter leiden.

Sie leiden unter Nagelpilz?

Keine Sorge, Sie sind nicht alleine! In der achten Folge („Schwimmbad, Sauna, Nagelpilz: Gib kranken Nägeln keine Chance!“) unseres Podcasts „Mit Haut und Haar“ verrät unsere Hautärztin Dr. Petra Hack vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz, wie Sie Nagelpilz schnellstmöglich loswerden.

Bye bye, Nagelpilz: So behandeln Sie Nagelpilz effektiv

Leider holt man sich Nagelpilz meist schneller als man ihn wieder loswird. Die Behandlung von Nagelpilz kann langwierig sein und erfordert viel Geduld und Konsequenz. Je nach Schweregrad der Infektion sowie der Art und Lokalisation des Pilzes, gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die sich in ihrer Wirkungsweise und Anwendungsdauer unterscheiden. Wir stellen Ihnen im Folgenden Therapiemöglichkeiten vor, mit denen Sie Nagelpilz behandeln können.

Medikamente zur Nagelpilz-Behandlung

Topische Cremes und Salben

Wenn es darum geht, Nagelpilz zu behandeln, sind topische Cremes und Salben für Betroffene häufig das Mittel erster Wahl, da sie direkt an der Infektionsstelle aufgetragen werden und das Risiko systemischer Nebenwirkungen, wie sie etwa bei einer oralen Medikamenteneinnahme auftreten können, minimiert wird.

Allerdings bringen Cremes und Salben allein häufig nicht den gewünschten Therapieerfolg, da sie den Nagel nicht gut durchdringen. In Kombination mit anderen Behandlungen können sie jedoch unterstützend angewendet werden, um die Infektion lokal zu bekämpfen.

Antimykotische Nagellacke

Im Gegensatz zu Cremes und Salben haben antimykotische Nagellacke eine deutlich höhere Erfolgschance bei der Behandlung von Nagelpilz. Sie werden direkt auf den betroffenen Nagel aufgetragen und enthalten Wirkstoffe wie Amorolfin oder Ciclopirox. Die Textur und Wirkstoffzusammensetzung der speziellen Nagellacke sorgt dafür, dass sie tief in den Nagel eindringen und den Pilz von innen heraus bekämpfen.

Unterschieden wird hierbei zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Nagellacken. Bei den wasserunlöslichen Nagellacken ist es wichtig, dass man die Nagelplatte vorher abfeilt. Das ist bei den wasserlöslichen Nagellacken nicht notwendig.

Da reicht es, wenn man einmal täglich den Nagellack auf alle Nägel aufträgt. Das kann man machen, wenn wenig Befall ist. Wenig heißt, wenn nur drei Nägel betroffen sind oder man sagt auch so 40 Prozent der Nageloberfläche – dann reicht die äußere Therapie aus. Aber sobald mehr Nägel betroffen sind, sobald auch mehr Fläche vom Nagel betroffen ist, auch wenn die Nagelbasis mitbefallen ist, dann reicht die äußere Therapie in der Regel nicht aus.

Dr. med. Petra Hack, Ärztliche Leiterin vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz in der Podcast-Folge „Schwimmbad, Sauna, Nagelpilz: Gib kranken Nägeln keine Chance!“.
Nagelpilz behandeln mit antimykotischen Nagellacken

Antimykotische Nagellacke eignen sich gut zur Behandlung von Nagelpilz. © Pexels/Marcus Aurelius

Orale Antimykotika

Bei schweren oder stark fortgeschrittenen Nagelpilzinfektionen kommen – unter Umständen zusätzlich zur lokalen Anwendung – häufig oral verabreichte Medikamente wie Terbinafin oder Itraconazol zum Einsatz. Diese wirken systemisch und haben eine höhere Erfolgsrate als topische Arzneimittel. Die Behandlung mit Medikamenten in Form von Tabletten erfordert jedoch eine ärztliche Überwachung aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Leberprobleme.

Nagelpilz behandeln mit Lasertherapie

Ganz gleich, ob in der Narbenpflege und -korrektur, der Tattoo- und dauerhaften Haarentfernung oder bei der Behandlung von Akne oder Pigmentflecken im Gesicht – immer wieder liest man von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Lasern in der (ästhetischen) Medizin. Zur Bekämpfung von Nagelpilz stellt die Laserbehandlung eine relativ neue Methode dar.

Die Lasertherapie bei Nagelpilz ist ganz neu in den Leitlinien, die 2022 neu rausgekommen sind, aufgenommen worden. […] Sie ist eine gute Alternative zu den herkömmlichen Therapien. Gerade wenn man zum Beispiel Tabletten nicht vertragen kann oder Nebenwirkungen hat, wäre die Lasertherapie eine Alternative zu der Tablettentherapie.

Dr. med. Petra Hack, Ärztliche Leiterin vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz in der Podcast-Folge „Schwimmbad, Sauna, Nagelpilz: Gib kranken Nägeln keine Chance!“.

Im Rahmen der Lasertherapie bei Nagelpilz wird eine Gelmasse auf die betroffenen Stellen des Nagels aufgetragen. Anschließend wird ein Laserstrahl darauf gerichtet, der wie eine Verbrennung in der Tiefe wirkt und die Pilzsporen folglich abtötet. Die Behandlung ist zwar nicht gänzlich schmerzfrei, die Schmerzen sind aber gut auszuhalten und lassen nur wenig später schon wieder nach.

Auch wenn Ärzt:innen wie Patient:innen zumeist auf schmerzlose Behandlungen setzen, sei der verspürte Schmerz während der Laserbehandlung von Nagelpilz sogar wichtig und notwendig, meint Dr. Petra Hack. Dadurch könne man abschätzen, wie viel noch gelasert werden kann, um so bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Prinzipiell eignet sich eine Laserbehandlung für Patient:innen, die unter einer stark fortgeschrittenen Infektion leiden oder empfindlich auf oral verabreichte Antimykotika reagieren.

Für Diabetiker:innen, so Dr. Hack, sei der Einsatz von Laserstrahlen bei Nagelpilz allerdings nicht geeignet, da diese aufgrund ihrer Krankheit häufig unter einer Neuropathie an den Füßen leiden und aufgrund dessen kein ausgeprägtes Schmerzempfinden haben, welches für die Laserbehandlung jedoch notwendig ist.

 

Infos zur Laserbehandlung bei Nagelpilz auf einen Blick:

Der Laser erhitzt und tötet den Pilz, ohne den Nagel oder das umgebende Gewebe zu beschädigen. Dies geschieht durch gezielte Lichtimpulse, die tief in den Nagel eindringen.

Oft sind mehrere Sitzungen notwendig, um den Pilz vollständig zu beseitigen. Eine Sitzung dauert etwa 30 Minuten, und es sind in der Regel vier bis fünf Sitzungen im Abstand von einigen Wochen erforderlich.

Die Kosten für eine Laserbehandlung variieren und sind abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie dem Schweregrad und dem Ausmaß der Infektion sowie der Anzahl der benötigten Sitzungen. Ihr/e Arzt/Ärztin kann Ihnen auf Basis Ihrer individuellen Situation in einem Vorabgespräch eine genauere Einschätzung zu den erwartbaren Kosten geben. Bitte beachten Sie, dass diese nicht von den Krankenkassen übernommen werden.

Erste Studienergebnisse zeigen, dass die Laserbehandlung in vielen Fällen wirksam ist, besonders wenn sie in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden angewendet wird.

Wie lange die Therapie bei Nagelpilz letztendlich dauert, bis dieser vollständig verschwunden ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Heilungsprozess hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad und der Lokalisation der Infektion sowie von dem gewählten Behandlungsansatz.

Um den Nagelpilz schnellstmöglich loszuwerden ist jedoch eines essenziell: Konsequenz. Behandeln Sie Ihren Nagelpilz wie von Ihrer/m Ärztin/Arzt verordnet und lassen Sie die Infektion regelmäßig kontrollieren, um mögliche Komplikationen zu verhindern.

Hausmittel gegen Nagelpilz – wirksam oder Irrglaube?

Das Thema Nagelpilz ist häufig mit Scham verbunden. Viele Betroffene scheuen daher den Gang zum/r Arzt/Ärztin und setzen stattdessen auf Hausmittel sowie Tipps und Ratschläge aus dem Internet. Gibt man „Was hilft gegen Nagelpilz?“ oder „Nagelpilz behandeln mit Hausmitteln“ in die Suchleiste ein, bekommt man zahlreiche Seiten und Foren vorgeschlagen, die auf den bewährten Einsatz von Hausmitteln bei Nagelpilz schwören. Häufig liest man folgende Empfehlungen:

  • Teebaumöl
  • Essig
  • Backpulver
  • Knoblauch
  • Kokosöl
  • Kräutersud (als Wickel oder Fußbad)
  • u. v. m.

Die Liste ließe sich nun beliebig lange fortführen, die ernüchternde Wahrheit bleibt jedoch: Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Studienergebnisse, die die Wirksamkeit von Hausmitteln bei Nagelpilz belegen. Fakt ist: Pilze können nur mit speziellen Antimykotika wirksam bekämpft werden. Und kein Hausmittel ist dazu imstande, diese Wirkung zu entfalten.

Durch die Anwendung von Hausmitteln riskieren Sie sogar unter Umständen schwerwiegende Komplikationen. So kann Essig z. B. zu Hautreizungen führen, während feuchte Wickel etwa das Pilzwachstum fördern können.

Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie keine Selbstexperimente durchführen. Begeben Sie sich stattdessen lieber in die Hände eines:r Expert:in – diese:r weiß genau was zu tun ist und hilft Ihnen dabei, den lästigen Nagelpilz schnellstmöglich, schonend und effektiv loszuwerden.

Nagelpilz vorbeugen: 5 Tipps von der Expertin

Nagelpilz ist prinzipiell nicht gefährlich, kann jedoch zu einem sehr lästigen und langwierigen ästhetischen wie auch gesundheitlichen Problem ausarten, wenn er nicht (frühzeitig) behandelt wird. Im besten Fall beachten Sie vorab ein paar Dinge, um der Entstehung von Nagelpilz erst gar keine Chance zu geben. Nachfolgend geben wir Ihnen ein paar Tipps an die Hand, die Ihnen dabei helfen können, das Risiko einer Nagelpilzinfektion zu minimieren.

Waschen Sie Ihre Hände und Füße regelmäßig und trocknen Sie sie gründlich ab, besonders zwischen den Fingern und Zehen. Dies hilft, die Feuchtigkeit zu reduzieren und das Wachstum von Ekzemen und Pilzen zu verhindern.

Vermeiden Sie das Tragen von Schuhen, die zu eng oder luftundurchlässig sind. Wählen Sie Socken aus atmungsaktiven Materialien wie (Baum-)Wolle, die Feuchtigkeit ableiten, und wechseln Sie diese täglich. Gönnen Sie Ihren Füßen außerdem von Zeit zu Zeit frische Luft, um Nagelpilz zu vermeiden.

Nagelpilz behandeln: Vorbeugung ist das A und O.
Nagelpilz behandeln: Vorbeugung ist das A und O. © Pexels/Pixabay

Benutzen Sie ausschließlich Ihre eigenen Nagelpflegewerkzeuge und desinfizieren Sie diese regelmäßig, um die Übertragung von Pilzsporen zu verhindern. Vermeiden Sie es, die Nagelhaut zu schneiden, da dies die Eintrittspforten für Pilze öffnen kann. Schieben Sie die Nagelhaut stattdessen sanft zurück.

Achten Sie unbedingt darauf, Badeschuhe oder Flip-Flops in Gemeinschaftsduschen, Schwimmbädern und Saunen zu tragen. Dies schützt Ihre Füße vor direktem Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Oberflächen.

Die Verwendung von speziell entwickeltem Fußpuder eignet sich insbesondere für Personen, die zu Schweißfüßen neigen oder häufig geschlossene Schuhe tragen, z. B. Läufer:innen. Pluspunkt: Die darin enthaltenen Inhaltsstoffe neutralisieren unangenehme Gerüche.

Sie wollen mehr über die Behandlung von Nagelpilz erfahren?

Unsere Expertin Dr. Petra Hack vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz beantwortet die wichtigsten Fragen in der achten Folge („Schwimmbad, Sauna, Nagelpilz: Gib kranken Nägeln keine Chance!“) unseres CORIUS Podcasts.

Unsere Expertin

Dr. Petra Hack

Dr. med. Petra Hack
Ärztliche Leiterin vom MVZ Hautzentrum am Reeser Platz
www.hautarzt-duesseldorf.de

FAQ: Nagelpilz-Behandlung

Bei der Behandlung von (Fuß-)Nagelpilz helfen verschiedene Ansätze, abhängig von der Schwere der Infektion. Nagelpilz kann mit oralen Antimykotika, antimykotischen Nagellacken und topischen Cremes behandelt werden. Eine Lasertherapie ist ebenfalls denkbar, falls die Nagelpilzinfektion bereits stark fortgeschritten ist und andere Behandlungsansätze nicht den gewünschten Erfolg bringen. Eine frühzeitige und konsequente Behandlung ist entscheidend für den Erfolg.

Nagelpilz ist in der Regel nicht lebensgefährlich, kann jedoch unangenehm sein und unbehandelt zu Komplikationen führen. In schweren Fällen kann der Nagel sich verformen, verdicken oder komplett zerstört werden, was Schmerzen und Schwierigkeiten beim Gehen verursachen kann. Zudem kann eine unbehandelte Infektion das Risiko für bakterielle Infektionen erhöhen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen wie Diabetes.

Nagelpilz äußert sich durch verschiedene Veränderungen am Nagel. Typische Symptome von Nagelpilz sind Verfärbungen des Nagels, die gelb, braun oder weiß sein können. Der Nagel kann verdicken, brüchig werden oder sich verformen. Oft sieht er krümelig oder porös aus und kann sich vom Nagelbett lösen. In fortgeschrittenen Stadien kann der betroffene Nagel einen unangenehmen Geruch verströmen.

Nagelpilz entsteht durch eine Infektion mit Pilzen, die in die Nagelstruktur eindringen. Diese Pilze gedeihen in warmen, feuchten Umgebungen und können durch kleine Verletzungen des Nagels oder der umliegenden Haut eindringen. Gemeinschaftsduschen, Schwimmbäder und das Tragen luftundurchlässiger Schuhe bieten ideale Bedingungen für die Verbreitung von Pilzsporen. Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes und Durchblutungsstörungen erhöhen das Risiko einer Infektion.

Die wirksamste und schnellste Behandlung gegen (Fuß-)Nagelpilz ist oft eine Kombination aus oralen Antimykotika und topischen Behandlungen. Orale Medikamente wie Terbinafin oder Itraconazol bekämpfen den Pilz systemisch und bieten eine hohe Erfolgsquote. Antimykotische Nagellacke oder Cremes können zusätzlich angewendet werden, um die Behandlung zu unterstützen. In schweren Fällen kann eine Laserbehandlung eine schnelle und effektive Ergänzung sein.